“Digitale Ermüdung” oder “Zoom-Fatigue” sind trendige Schlagwörter im Arbeitskontext. Wir sind doch alle müde und sehnen uns nach einem Ausgleich zum Bildschirm. Auch Bildungsmaßnahmen müssen spätestens seit dem 2. Lockdown überwiegend digital stattfinden. Personalentwickler und Führungskräfte stellt das vor große Herausforderungen, insbesondere Teilnehmer vor digitaler Ermüdung zu schützen. Im Folgenden erklären wir wie kompaktes MIcrolearning (auch als Lernnuggets bekannt) dagegen steuern kann.
Digitale Ermüdung ist mehr als nur “Zoom Fatigue”
Wahrscheinlich sind Sie auch schon über diesen Begriff gestolpert: “Zoom Fatigue” beschreibt das Symptom von Ermüdung, dass besonders aktuell Millionen Menschen vor, während und nach Online-Konferenzen spüren. Meetings oder Seminare sind gefühlt noch anstrengender geworden, seit sie im Rahmen von “social distancing” zuhause vor der Webcam stattfinden.
Das Phänomen der digitalen Erschöpfung geht allerdings weit über Videokonferenzen (Zoom, Teams, Webex usw.) hinaus. Durch die Arbeit im Homeoffice verbringen wir viel mehr Zeit am Bildschirm als sonst. Sozialer Ausgleich fällt weg oder wird extrem reduziert. Das ermüdet! Aus der persönlichen “Zoom-Fatigue” wird also eine Volkskrankheit “Die digitale Ermüdung”.
Vor allem Personalentwicklern und Führungskräften bereitet die digitale Ermüdung bei ihren Mitarbeitern Sorgen: Bildungsmaßnahmen können nicht eingestellt werden und müssen zusätzlich digital ablaufen. Das kostet nicht nur Kapazitäten und Zeit, um auf Online-Kurse umzusteigen. Zusätzlich müssen sie sich überlegen, wie die Teilnehmer vor digitaler Ermüdung geschützt werden können. Die Ermüdung tritt unter anderem aufgrund folgender ungewohnter Situation ein: Zum einen passen Körper und Raum nicht zusammen. D.h. während der Körper am Schreibtisch zuhause sitzt, sind die Gedanken im virtuellen Raum. Fehlende Reize und Blickkontakt können somit zu einer Irritation führen, die Kraft kostet. Zum anderen ist es prinzipiell schwerer sich während einer Videokonferenz zu konzentrieren, da niemand genau mitbekommt wenn Gedanken abschweifen und es einfacher fällt Ablenkung zu finden. Dennoch muss das wichtige Thema Personalentwicklung hoch gehalten werden, insbesondere digitale Kompetenzentwicklung steht hierbei im Vordergrund.
Bei digitalen Bildungsmaßnahmen ist besonders relevant, dass Mitarbeiter unterschiedlich schnell digital ermüden. Das klingt total banal, kann aber einen erheblich Unterschied machen. Neben den Menschen, die auch nach Wochen zuhause vorm Bildschirm noch hochmotiviert teilnehmen, gibt es auch Menschen, die nur noch rein technisch im Online-Kurs eingeloggt sind.
Was auch immer die Gründe sind: Digitale Ermüdung in Online-Kursen ist auf jeden Fall ein schwieriges Thema und wird Personalentwickler sowie Führungskräfte noch eine ganze Weile begleiten. Die Lösung gegen Ermüdung heißt Microlearnings! Mit kompakten Lerneinheiten (max. 15 min, eher 5min), die jeweils nur ein Thema abdecken, lassen sich strukturierte Lernpfade entwickeln. Diese Lernpfade sind in Themenkomplexe und Microlearnings aufgeteilt, sodass flexibel Schritt für Schritt dem Pfade gefolgt werden kann. Zudem passen Microlearnings auch in stressige Arbeitsalltag (z.B. in Kliniken).
Prävention durch Interaktion und Microlearnings
Neben Microlearnings sind ergänzende interaktive Videokonferenzen die zweite Zutat für erfolgreiche Weiterbildungen für mehr digitale Kompetenz. Auch hier ist eine zeitliche Beschränkung vorteilhaft, um effizient Inhalte besprechen zu können. Interaktive Videokonferenzen eignen sich für kleinere homogene Gruppen und sollten auch nur einem einzigen Thema gewidmet sein.
Fazit
Innovative digitale Bildungsmaßnahmen sollten zur Teilnahme anregen. Der Schlüssel hier heißt “Kurz halten!”. Teilnehmer sollten nicht mit langen und komplizierten Inhalten überfordert werden. Auch bei einem komplexen Thema können sinnvolle kleine Häppchen didaktisch helfen. Die sind für Teilnehmer besser verdaulich und sorgen für nachhaltige Motivation.
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